Wer im O-Block in Chicago – einem der gefährlichsten Ghettos in den USA – aufwächst, ist meist schlimmste Gewalt und den Verlust von Familienmitgliedern und Freunden gewohnt. Nirgendwo tobt der Gangkrieg brutaler in den Vereinigten Staaten. Nirgendwo in den USA ist die Lebenserwartung für junge Afro-Amerikaner geringer. Mehr als 500 Schießereien an einem Wochenende sind keine Seltenheit. In der Zeit des Irak- und Afghanistankrieges, starben in Chicago nahezu dreimal soviele Amerikaner, wie in beiden militärischen Konflikten zusammen. Durchschnittlich werden in Chicago 12 Menschen täglich angeschossen. Die Stadt wird daher auch „Chiraq“ genannt, um die parallele zu Kriegsgebieten zu betonen, zu denen Chicago zumindest statistisch auch zählen dürfte. Mitten drin liegt der O-Block – Heimat der 600 Gang, zu der auch 600 Breezy gehört.
Breezy schockiert nach Selbstmord
Dass manche Ereignisse im Leben selbst an den härtesten Soldaten nicht spurlos vorbeigehen, zeigt der aktuelle Suizid von Raven Jackson. Die junge Frau war eine von vielen jungen Menschen in Chicago, die das tägliche Elend und die damit einhergehende, innere Leere, nicht mehr ertragen konnten. Ihre Selbsttötung erschien ihr als letzter Ausweg. Auch wenn sich Schicksale, wie das von Raven Jackson in Chicago häufiger ereignen, so war sie für den Rapper 600 Breezy nicht nur eine von vielen, sondern, als seine Freundin, Mittelpunkt seiner Welt. Der Rapper und die junge Frau waren bereits seit zwei Jahren ein Paar. Entspechend tief ist die Trauer.
Hommage an Raven Jackson
Um seinen Verlust zu verarbeiten, postete Breezy nun eine Hommage an Raven Jackson, die Fotos des Paares aus besseren Zeiten zeigt. Im Post enthalten, war aber auch ein Screenshot einer SMS, die Raven Breezy einmal geschickt hatte. Diese liest sich wie ein Abschiedsbrief.
In der SMS teilt ihm Raven mit, dass sie müde sei und seit Jahren mit sehr negativen Gedanken zu kämpfen habe. Sie warte nur auf den richtigen Zeitpunkt, um zu handeln. Sie erwähnte auch, dass sie auf einer Brücke stehe und bereits „vor langer Zeit aufgegeben habe“.
Raven schrieb Breezy auch, dass es ihre freie Wahl sei und es etwas ist, was sie tun müsse. Wörtlich heißt es […] „Es ist eine Sache, dein Leben zu ruinieren, aber ich muss gehen und meines beenden.“
600 Breezy gibt an, ihm sei bekannt gewesen, dass seine Freundin unter Depressionen litt. Er sagte hierzu: „Ich habe alles getan, was ich konnte, um ihr nichts als Liebe zu zeigen und sie am Laufen zu halten“. Breezy erklärte auch, dass ihr Tod ihn ein Leben lang begleiten werde und er das Gefühl habe, nie wieder lieben zu können. Er findet aber noch die Kraft für einen wichtigen, abschließenden Apell an die Leute da draußen: „Ihr müsst Menschen ernst nehmen, wenn sie Anzeichen von psychischen Problemen und Depressionen zeigen.“
Wir unterschreiben das! Solltet ihr oder jemand, den ihr kennt, in eine solche Situation geraten, ist sich Hilfe zu suchen keine Schande – im Gegenteil! Es ist ein Zeichen der Stärke, da ihr euch selbst und eure Liebsten davor schützt, mit dem Verlust eines geliebten Menschen leben zu müssen.
Unter der 0800 1110111 erhaltet ihr bei Bedarf deutschlandweit Hilfe!
600 Breezy wünschen wir viel Kraft, bei der Verarbeitung des Verlusts seiner Freundin. Sollte es weitere Nachrichten mit und um den Rapper aus Chicago geben, halten wir euch wie immer im Loop!
Quellen: KBE, tmz.com, instagram.com/600breezy