Als Rapnewsformat ist man ja so einige abgedrehte Headlines gewohnt, aber die heutige Meldung darüber, dass die US Drogenbehörde DEA sich nun im Prozess zwischen Bushido und den Abou-Chakers zu Wort meldet, lässt auch uns erstmal die Augenbrauen hochziehen. Und als wäre diese Tatsache nicht bereits verrückt genug, versuchen sich die US-Ermittler darin, eine Verbindung zwischen Berliner Clans und südamerikanischen Drogenkartellen zu ziehen und wittern ein Mordkomplett gegen den Ex-Gangsterrapper. Offenbar erscheint nicht nur uns diese Geschichte etwas zu crazy. Der Richter scherzt, man könne ja nun, wo die Amerikaner da sind, auch gleich den Kennedy-Mord lösen. Arafat lacht. Bushido ist not amused.
Bushido-Arafat-Prozess
Seit August 2020 streiten Arafat Abou-Chaker und seine Brüder nun schon gegen Bushido vor Gericht. Dem Musikmanager wird unter anderem Freiheitsberaubung, Körperverletzung und versuchte Erpressung vorgeworfen. Dass der Fall die Marke von 2 Jahren noch überschreiten wird, gilt als wahrscheinlich. Jetzt soll der gesamte Fall womöglich noch eine ganz andere Facette erhalten haben…
US-Geheimdienst
Wie heute vor Gericht bekanntgegeben wurde, hat sich die US-Behörde DEA in das Verfahren eingeschaltet. Fans von Serien wie „Narcos“ oder „Breaking Bad“ dürften wissen, dass sich die Behörde eigentlich mit Drogenkriminalität in den USA, Mexiko und Südamerika beschäftigt. Mit Großfamilien und Rappern aus Berlin hat das wenig zutun.
Abdallah Abou-Chaker
Trotzdem sollen Ermittlungen der DEA nahelegen, dass der Abou-Chaker-Clan in Südamerika aktiv ist. Einer der Anwälte von Arafat zitiert eine Presseanfrage, die an ihn gerichtet worden ist. Dort heißt es, dass ein gewisser Abdallah Abou-Chaker versuchen würde, Bushido „mit südamerikanischen Drogendealern“ umzubringen.
Diesem geheimnisvollen Abou-Chaker soll eine „Schlüsselrolle im Drogenschmuggel, vor allem Kokain“zukommen. Arafat hingegen bestreitet Verbindungen zu Abdallah Abou-Chaker. Er sei mit ihm „weder verwandt noch verschwägert“. Und trotzdem scheint es Erkenntnisse des US-Geheimdienstes zu geben. Denn in den Ermittlungen taucht auch der Name „Anis Ferchichi“, der bürgerliche Name von Bushido, auf.
Selbst der Richter erkennt an, dass die Informationen leicht absurd wirken. Er macht sich ein wenig darüber lustig, dass die DEA Interesse an dem Verfahren hat: „Wo nun schon US-Behörden ins Verfahren gefunden haben, können wir vielleicht gleich noch das Kennedy-Attentat aufklären …“
Interessant ist auch die Reaktion des Angeklagten und des Nebenklägers. Arafat lacht über den Witz des Richters. Bushido findet die Aussage laut BILD „nicht lustig“. Den 43-Jährigen dürften die Erkenntnisse der DEA sehr wahrscheinlich darin bestärken, dass der Polizeischutz für sich und seine Familie weiterhin angebracht ist.