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Farid Bang kritisiert „Rücken“ im Deutschrap

Aktualisiert: 24. Feb. 2022


Das Bild zeigt Rapper Farid Band. Es ist Nacht, im Hintergrund sind ein paar beleuchtet Hochhäuser zu sehen. Farid Bang selbst trägt ein Muskel Shirt in schwarz und hat ein weißes Tuch um Mund und Nase gewickelt.

Für gewöhnlich würde es keiner bei uns als Kompliment aufnehmen, wenn man ihm sagen würde, er wäre gedanklich mit Farid Bang on the same Page. In diesem Fall sind wir es aber tatsächlich. Wie es zu dieser ungewöhnlichen geistigen Allianz kommt und was Farid und uns gleichermaßen umtreibt, ist die Frage der Daseinsberechtigung von „Security“ im Deutschrap. Damit gemeint ist nicht, dass Security für Rapper generell keinen Sinn macht. Natürlich ist auch uns klar, dass Shows und Konzerte – alleine schon wegen gesetzlicher Auflagen – ohne Sicherheitskonzept nicht durchführbar wären. Vielmehr geht es hier um den sogenannten „Rücken“, der sich zwar gerne als Security verkauft, aber in Wirklichkeit eher eigene Interessen und Einkünfte absichert, als Rapper oder irgendwelche Konzerte.


Harte Kritik


Das wirft die berechtigte Frage nach der Daseinsberechtigung eines „Rückens“ auf, der weder stützt noch anderweitig zum Erfolg oder Misserfolg eines Musikers beiträgt. Was für ein Missverhältnis im Deutschrap-Tagesgeschäft dadurch entsteht, macht Farid am Beispiel von Producern deutlich, die einen unverzichtbaren Beitrag zum Erfolg leisten, aber im Gegensatz zum „Rücken“ im Preis gedrückt würden. In seinem Videostatement drückt es der Banger Musik-CEO wie folgt aus:


„Die Rapper, die sind wirklich am Ende. Der Producer – der macht den Beat – die verhandeln dann mit dem um Geld. ‚Ja, du kannst nicht so viel Geld nehmen‘, machen den größten Palaver. Und dann holen die einen Security, der mit Gucci-Gürtel auf der Bühne steht und bisschen guckt, zahlen die dem 300-400 Euro. Was ist los mit euch H*rensöhnen?“



Das Geschäft mit der Realness

Im Deutschrap gilt das ungeschriebene Gesetz, dass jeder der über Straßenthemen rappt, damit Straßenleute auf den Plan ruft, die offensichtlich ein Problem damit haben, zwischen Kunst und Realität zu unterscheiden. Wie anders könnte man sonst erklären, dass sie aus harten Songtexten das Recht für sich ableiten, jemandem in die Tasche zu greifen, der sich nicht dagegen wehren kann. Nach dieser Logik hätte jeder Soldat dieser Welt das Recht, eine Beteiligung an Steven Spielberg´s Einnahmen einzufordern, weil dieser Kriegsfilme gedreht hat.


Baut ein Rapper hingegen sein komplettes Image darauf auf, der Härteste zu sein und mit den großen Jungs zu spielen, haben die großen Jungs, die dieses Image aufrecht erhalten bzw. erst ermöglichen, natürlich auch ein Anrecht auf einen entsprechenden Anteil. Bestes Beispiel für so einen Fall, ist der sich nun unter Polizeischutz befindliche Rapper Bushido, über den – zumindest in Berlin – schon seit langem bekannt ist, dass er sich ohne Schutz nicht in der Stadt bewegen könnte. Seine aktuelle Situation scheint daher für ihn keine besondere Umstellung zu sein. Er hat lediglich seinen arabischen Personenschutz gegen einen staatlichen eingetauscht.


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