Bushido ist nicht mehr viel vom Glanz der alten Tage geblieben, an dem ihm jeder Journalist und Rapper an den Lippen klebte und er Charts und Rapwelt in Deutschland dominierte. Übrig sind eine Handvoll Fans, die unter Posts mit Bushidobezug, erklären, dass der Gangsterrapper, der nie so richtig Gangster war, für sie immer „King“ bleiben wird. Bushido scheint demnach endgültig beim alten Eisen angekommen. Seine Fans, sind wahrscheinlich die selben, die Savas hören, Bogy´s Podcast gucken und wie Playboy 51 aussehen. Viele Freunde und Fans sind Sonny Black jedenfalls nicht geblieben. Seinen Frust kanalisiert er über seinen Anwalt in Richtung Arafat, den er für seine Misere verantwortlich macht und ihm dafür wo er kann versucht einen reinzuwürgen, nachdem er so lange schlucken musste. Am meisten erfreuen sich an Bushido´s Niedergang, seine erklärten Lieblingsfeinde, wie Fler, Farid Bang oder Rooz. Ihr Plan, das Karriereende von Bushido aktiv zu befördern, scheint nun obsolet, da Karma den Dreien zuvorkam und ganze Arbeit geleistet hat. Im Livestream nahmen die Verschwörer nun Stellung zu ihrem Plan und erklärten, was sie sich für Sonny Black ausgedacht hatten.
Rooz und Fler
Dass Rooz und Fler nicht gut auf Bushido zu sprechen sind, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Das ganze ist aber nicht erst seit gestern so – auch schon vor dem großen Fall von EGJ, hatten beide einen größeren Plan, um Bushido zu Fall zu bringen – dies plaudern sie jetzt in einem ihrer Livestreams aus.
Hintergrund ist die Zeit um 2017, als „Black Friday“ noch mit einem Fler-Part auf den Markt kam, dieser sich aber kurz danach wieder von Bushido abwandte. Diesmal sollte es kein Comeback der beiden geben – im Gegenteil. Fler fasste ihm Hintergrund einen Entschluss, Bushido eine auszuwischen. Auch Farid Bang, der damals kurz vor Release von JBG 3 stand, war wohl in die Entstehung des Plans mit einbezogen. Im Livestream sagt Fler:
„Ich habe tief in mir drin gesagt: Ich werd jetzt nicht nur dir ein Korb gegen, ich werd dir auch einen reinzimmern, auf die eklige Power „48 Gesetze der Macht“ alter, strategisches denken, bis du… Der Typ, guck mal, was wir da gemacht haben, für ein strategischen Plan gegen ihn, hat er bis heute nicht begriffen. (…) Farid meinte auch, es kann nicht so weitergehen, dass man in der HipHop-Szene, so miteinander umgeht, dass es so eine Unterdrücker-Mentalität ist.“
„Operation Star Wars“
Kurz darauf gehen Fler und Rooz genauer auf ihren Plan gegen Bushido ein. Untereinander nannten sie es in Codesprache „Operation Star Wars“. Im Livestream erklären Rooz und Fler das Codewort wie folgt: „Das ganze Codewort war ‚Operation: Star Wars‘, wir haben immer gesagt, Bushido ist wie Annikan, der dann böse geworden ist, der war früher cool. Er ist Annikan, der Imperator ist Arafat. (…) Papa Ari ist der Todesstern.“
Fler & Rooz über die genauen Pläne
Im Detail wollten die beiden nicht über ihre Pläne auspacken. Dennoch gaben sie einen groben Umriss, wonach sie bereits vor dem Zerfall von EGJ und der Trennung von Bushido und Arafat mitbekamen, dass Bushido sich nicht mehr voll auf Arafat verlassen konnte, wenn es darum geht, gegen seine Feinde aus der Rap-Szene vorzugehen. Diese Situation habe man genutzt, um untereinander Allianzen gegen Bushido zu bilden. So sagen die beiden im Stream:
„Wir haben wirklich Sachen gemacht, Pläne, Dinger gedreht – aus heutiger Sicht: Psycho, alter. Aber es haben viele Sachen geklappt. (…) Es gibt so ein Gesetz: ‚Zerschlage den Hirten und die Schafe zerstreuen sich.‘ (…) Meine These ist ja die: Bushido hat irgendwann gesehen, dass Arafat nicht mehr das für ihn tun kann, was er die letzten 15 Jahre tun konnte. (…) Bushido hat einfach nur gemerkt, es ist nicht mehr diese Goldene Kreditkarte die er jetzt zücken kann. (…) Und dann ist natürlich klar, dass dann Bushido sich gegen seinen eigenen Meister wendet. (…) Das war unser Vorteil – wir konnten in dem Augenblick eine ganz andere, neue Baustelle bearbeiten, die viel wichtiger war. Es ging viel mehr darum, wie solidarisiert man sich jetzt untereinander. Wie macht man ihm auch die Allianzen zu – ist ja ganz wichtig.“