Gucci liegt vor Louis Vuitton - wenn es um die Anzahl von Rap-Songs geht, die der Luxusmarke gewidmet sind. Inzwischen distanzieren sich aber Rapper wie Kontra K. vom Markenhype - und wollen mit eigenen Labels mitverdienen.
Der Rapper Kontra K. (34) kritisiert den Luxusmarken- und Angeber-Hype im Rap-Geschäft. "Wir Rapper haben ziemlich viel verkackt", sagt der Berliner Musiker, der früher in seinen Videos selbst teure Markenklamotten trug, laut NDR in einer neuen Reportage von "STRG_F". "Zu sagen, ja, sind nicht unsere Kinder, ist die billigste Ausrede." Rap habe Einfluss und forme die nächste Generation. "Früher ging es darum, wie krass man war. Heute geht es darum, welche krassen Sachen du hast. Wer hat die krasseste Kette? Wer zieht die krassesten, teuersten Schuhe an? Wer hat die limitierte Auflage von what the fuck?! Hauptsache, es kostet viel Geld. Und das ist Quatsch."
Allerdings dürfte Kontra K. sein Statement gegen Marken nicht ohne Hintergedanken abgegeben haben. Vertreibt er doch unter dem Label Loyal Athletics selber Klamotten und Schmuck: Das Reportageformat STRG_F (NDR/funk) veröffentlicht auf seinem YouTube-Kanal einen Beitrag
über Markenprodukte und ihre Fakes.
Nach einer Recherche des Funk-Formats (Funk ist das digitale Jugendangebot von ARD und ZDF) enthält fast die Hälfte der Rap-Hits der vergangenen fünf Jahre Markennamen. Untersucht wurden alle
Rap-Songs, die in den deutschen Singlecharts auf Platz eins landeten.
In 31 von 71 untersuchten Titeln werden demnach Marken besungen: am häufigsten Gucci (13 Songs), danach folgen Louis Vuitton (acht Songs) sowie Rolex und Prada (jeweils fünf).