Am Sonntag veröffentlichte Kanye West sein neues Album "Donda". Kurz vor dem Release scheint er sich allerdings dafür entschieden zu haben, noch mal einiges umzuwerfen. Dabei wurden wohl Strophen von Soulja Boy und Chris Brown von der finalen Version entfernt. Und den beiden scheint das gar nicht zu passen.
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Soulja Boy nannte Kanye nach Veröffentlichung des Albums eine B*tch, da dieser seine Strophe vom Song "Remote Control" unangekündigt entfernt hatte. Über Social Media teilte er Chatverläufe zwischen ihm und Kanye, die zeigen, wie oft dieser nach einer Zusammenarbeit gefragt hatte.
Für ihn wäre es kein Problem gewesen, wenn Kanye seine Strophe nicht gemocht hätte. Aber ihn so zu therapieren und dann nicht Bescheid zu geben, w.re einfach ein Unding. Kurz darauf leakte er einfach seinen Vers. Außerdem drohte er Ye, dass, wenn dieser ein Problem hätte, er ihn K.O.
schlagen würde.
Wohl um weiter zu provozieren schrieb Big Draco dann an Kim Kardashian, sie solle ihn doch mal anrufen. Ye und Kim erklärten kürzlich, sie wollten ihrer Beziehung noch eine Chance geben. Das gleiche Schicksal wie Soulja Boy erfuhr wohl auch Chris Brown, der ebenfalls über Instagram seinem Unmut Luft machte. Für ihn sei Kanye West einfach eine "h*e".
Breakfast Club ist wenig begeistert von "Donda"
Der Breakfast Club auf Hot97 ist eine der größten Hiphop-Radioshows in den USA. Auch die Moderatoren der Show hatten dabei wenig Positives über Ye zu sagen. Kanye West hatte kurz nach Release über Instagram behauptet, dass Universal Music "Donda" einfach so ohne seine
Zustimmung veröffentlicht hätte. Zuvor hatte er bereits behauptet, dass die Veröffentlichung nur noch daran hänge, dass die "Jail"-Strophe von DaBaby durch dessen Management freigegeben würde. Die Breakfast Club-Moderatoren DJ Envy und Charlamagne Tha God zweifeln diese
Behauptungen an. In keiner Welt könnten sie sich vorstellen, dass Universal dieses Album einfach so releast habe und daraufhin das gesamte Team um Kanye das Album auf Social Media beworben
hätte. Auch würden sie DaBabys Manager Glauben schenken, der mehrfach erklärte, dass er nie eine Nachricht bekommen habe, in welcher um die finale Freigabe gebeten worden sei.
Im Gegensatz zum Breakfastclub, können wir uns sehr gut vorstellen, dass Universal in der Releasefrage alleine entschieden hat. Auch wenn uns zum Vertrag zwischen Kanye und Universal nur Eckpunkte bekannt sind, so ist Gegenstand der meisten Labelverträge, dass das Label die finale
Entscheidung über Releases und deren Umfang trifft. Das ist nicht ungewöhnlich. Der Hintergrund ist, dass alle Investitionen im Vorfeld eines Albums (Produktion/Marketing/Vertrieb) vom Label getragen werden. Dieser Vorschuss ist an genaue Konditionen (Umfang/Art/Deadlines) gebunden, die erfüllt sein müssen. Werden diese verletzt, bedeutet dies einen Vertragsbruch und Künstlerrechte treten zum Zwecke des Investitionsschutz zurück. In dieser Phase entscheidet dann das Label alleine welche strategischen Anpassungen notwendig sind, um das Vertragsziel – meist einen Mindestumsatz – zu erfüllen. Wie wir gestern bereits berichtet haben, fühlte sich Ye weder an Fristen – siehe etliche verschobene Releasetermine – noch andere Vertragsauflagen gebunden, was für sich genommen schon einen Eingriff Universals rechtfertigen würde. Diese verschobenen Termine eröffneten erst den Raum für die drei Listening-Events, mit denen Kanye laut Berechnungen von Vice um die 10 Mio. Dollar mit Ticketverkäufen und Merch verdient hat. Diese Einnahmen waren nicht Gegenstand des Vertrages mit Universal, die aber währenddessen die laufenden Kosten tragen mussten. Zudem hätte ein Albumdrop im selben Zeitfenster wie Drake alle Kostenrechnungen und Vertriebsstrategien seitens des Labels tangiert und Investitionen damit erheblich gefährdet. Wer kann Universal daher wirklich vorwerfen, dass sie Kanye zugetraut haben, all dies für einen „Schwanzvergleich“ mit Drake aufs Spiel zu setzen? Die Begründung von Charlamagne und Envy, dass sie den Alleingang Universals aufgrund dessen ausschließen, dass Kanyes Team nach Release den Vertrieb unterstützt habe, erscheint schon fast kindlich naiv. Welche Option hätten sie denn gehabt? In Ye-Manier wegen Majestätsbeleidigung ihre Investitionen und Jobs in den Wind zu schießen? Vor diesem Hintergrund erscheint die Tatsache schon fast beruhigend, dass selbst Kanye und sein Team nicht irre genug zu sein scheinen, um der Realitätsvorstellung einiger Radiomoderatoren zu entsprechen.