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"Krass enttäuscht": RIN kritisiert Alben von Drake & Kanye West

Aktualisiert: 25. Okt. 2021


Das Bild zeigt die Rapper Kanye West, Drake und Rin

RIN und Produzent Minhtendo moderieren seit einigen Monaten das KLEINSTADTRADIO auf Apple Music. In der neusten Folge sprechen die beiden unter anderem über die kürzlich veröffentlichten Drake- und Kanye West-Alben und warum sie von beiden mehr erwartet hätten.


Es ist wohl das heißdiskutierteste Thema der letzten Wochen gewesen: "Donda" oder "Certified Lover Boy", welches ist das bessere Album. Kaum ein Alben-Battle wurde in den vergangenen Jahren so heiß auf Social Media debattiert, wie dieses. Sowohl RIN (jetzt auf Apple Music streamen) als auch Minh zeigen sich davon allerdings genervt. Die Schnelllebigkeit der sozialen Netzwerke würde solchen Werke nicht gerecht werden, da jeder lediglich möglichst umgehend eine Meinung raushauen wolle. Egal wie fundiert diese wirklich ist. Zumindest scheint RIN Humor zu haben, da er seinen Vorwurf gerade selbst erfüllt, was schon ziemlich cringe ist. Diese Logik muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: RIN und Minh kriegen es nicht gebacken in ihrer Show, aktuelle Themen in Time aufzugreifen, weil ihre Hirne irgendwie mehr Zeit brauchen, um diese Information zu verarbeiten. Daher sind diese anderen Meinungen nicht fundiert. Den einzigen Erkenntniszugewinn, den wir damit verbuchen können ist, dass Haarefärben offensichtlich auf die Denkleistung auswirkt.


Mit etwas Abstand nun hätten sich RIN und sein Produzent darauf einigen können, dass "CLB" "krass enttäuscht" habe. RIN bemängelt dahingehend, dass Drake bei keinem einzigen Song aus seiner Komfortzone gekommen ist. Kein Track habe etwas geliefert, das man so noch nie von Drake gehört hatte. "Es gab keine einzige Mood, den ich so von Drake nicht kannte und ich fand auch keine einzige Mood, die es so nicht schon besser gab." Das aus dem Munde von jemandem zu hören, dessen „künstlerisches Wirken“ darauf beschränkt ist, die Arbeit ausländischer Künstler auf Deutsch zu übersetzen und als neu und eigen zu verkaufen, ist schon mutig. Wir erkennen hier lediglich ein sehr begrenztes Verständnis für das eigene Geschäft.

Das ist auch schnell erklärt:

Letztlich setzen wir uns gerade nur aus einem Grund mit RIN´s alles andere als fundierter Meinung über Idole auseinander, denen auch er selbst nacheifert – nämlich den Klicks, die er produziert. Ist das ein Gütesiegel für seine Musik? Nein. Macht ihn das in irgendeiner Form zum Experten, dessen Meinung Gehör verdient? Auch nicht. Vielmehr hat die musikalische Bewertung von RIN und seinem Producer den Charakter einer RTL2-Umfrage, in der Tittenblondie ihre Meinung zum aktuellen politischen Geschehen zum Besten gibt, weil sie ja auch in der Öffentlichkeit steht. Ebenso niedrig ist der Erkenntnismehrwert. Beschränkt man sich also auf die Vergleichsgröße „Klicks/Streams“, die, wie erwähnt, die einzige Daseinsberechtigung für RIN´s Meinung über Drake und Kanye West in der Öffentlichkeit bildet, so werden zwei Dinge offensichtlich: zum einen, dass RIN komplett daneben liegt, weil Kanye und Drake gemessen an Klicks und Streams scheinbar alles richtig gemacht haben. Der Personenkult, der Beef, das Momentum für den Release – alles wunderbar orchestriert. Das Ergebnis übertrifft Rekorde und Erwartungen bis heute. Zum anderen, die Contentperspektive und künstlerische Entwicklung. Der Tenor der (wirklich fundierten) inhaltlichen Kritik an Donda zielt auf die fehlende Linie, die selbst hartgesottenen Kanyeisten nicht erlaubt, wirklich viele der 27 Tracks in Dauerschleife zu hören. Donda ist zweifelsohne unter rein künstlerischen Gesichtspunkten betrachtet, das interessantere Album. Der Aspekt, den Kanye im Rahmen seiner zweistündigen Selbstbeweihräucherung offenbar zu sehr vernachlässigt, ist die Unterhaltsamkeit, an der es Donda leider fehlt. Daher kämen wohl auch die wenigsten auf die Idee, das Album beim Chillen mit Freunden zu hören. CLB von Drake ist das ziemlich genaue Gegenteil davon. Sich gerade in so einer Druck- und Konkurrenzsituation musikalisch abzugrenzen und auf ein Rezept zu setzen, dass sich nicht nur bewährt hat, sondern einen weltweiten Standard definiert, dem z.B. auch RIN folgt, war, wie sich aktuell zeigt, ein schlauer Schachzug. Was RIN und sein Producer an CLB kritisieren, ist somit die Basis von dessen Erfolg. Drake hat auf das Bewährte gesetzt und Fans gegeben, was sie wollen. Den Eindruck „That Boy don´t miss“ hat er damit unterstrichen, den Status Quo für Jahre gesichert. Zu welchem Lager man sich auch immer zählt, diese Leistung nicht anzuerkennen, zeugt nicht unbedingt von Größe und Verständnis der Materie, über die man spricht.

Quellen: hiphop.de, KlickBoom Entertainment
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