Der Bielefelder Rapper Patron 61 erlangte seine Bekanntheit durch eine ausgeklügelte Betrugsmasche. Deniz Muhammed Yildizbasoglu, wie Patron 61 mit bürgerlichem Namen heißt, bestellte im Jahr 2021 im Onlineversandhaus „Zalando“ Waren auf fremde Namen. Die Bestellungen erhielten die Personen allerdings nie. Diese landeten auf dem Tisch von Patron 61. Lediglich die Rechnung wurden den Opfern übersandt und es erfolgte eine Abbuchung von ihrem Konto.
Auch Bushido fiel Patron 61 zum Opfer
Der „Betrüger Rapper“ wie er sich selber nennt, bestellte auch Waren im Namen prominenter Personen. So viel beispielsweise auch der Berliner Rapper Bushido dem Bielefelder Betrüger zum Opfer. Über 100 Bestellungen tätigte Patron 61 I'm Namen des EGJ Chefs.
Deniz Muhammed Yildizbasoglu scheint sein Buis zu kennen. Mit einem starken Anwaltsteam ist der Rapper bisher nie zu einer Strafe verknackt worden, sondern immer wieder mit einem blauen Auge davongekommen. Als Student der Rechtswissenschaften versteht er wohl auch besser als andere, rechtliche Grauzonen zu seinem Vorteil zu nutzen.
Patron 61 will einen Labeldeal von 500.000€
Vor einigen Tagen war Patron 61 wegen einem Termin mit einem Label in Berlin verabredet. Bei TikTok postete er ein Video, in dem der Rapper berichtet, dass ihm ein Labelvertrag angeboten wurde. Allerdings war Patron über die Vertragsbedingungen alles andere als begeistert. Für 60.000€ Vorschuss sollte der Bielefelder 60% seiner Einnahmen an das Label abdrücken. Wie Patron findet – viel zu viel und wofür eigentlich? Seiner Meinung nach kann er das, was ein Label leistet, auch selber regeln. Unter 500.000€ bräuchte daher kein Label bei dem Bielefelder Rapper anzufragen.
"Ich habe einen Musikvertrieb"
Es gibt etliche Portale, die Künstlern erleichtern, ihre Musik zu verbreiten. Diese Portale machen nichts anderes, als Songs auf bekannten Streamingplattformen wie Spotify, Apple Music, Deezer & Co zu listen. Ab dann, sind die Songs für jedermann abrufbar. Der Künstler zahlt für einen releasten Song 10€ pro Jahr – dabei bleiben die Einnahmen durch die Streamingplattformen zu 100% bei dem jeweiligen Künstler.
Für so ein Model hat sich auch Rapper Patron 61 entschieden und releast darüber seine Musik. Ein Großteil seiner Einnahmen an ein Label abzugeben, erscheint dem Bielefelder daher nicht sinnvoll.
Braucht ein Rapper heutzutage überhaupt noch ein Label?
Millionen wird man als Newcomer mit Releases ohne nennenswertes Marketingbudget und Team im Rücken wohl kaum einfahren. Daher entscheiden sich viele nach wie vor für einen Labeldeal, da hier Profis sitzen, die zwar teuer sind, aber ihr Handwerk verstehen und Künstlern erlauben sich auf ihre Musik zu konzentrieren. Damit Labels auf junge Künstler aufmerksam werden, macht es aber Sinn, so viel Musik wie möglich zu releasen, um Hörer zu gewinnen und seinen Marktwert zu steigern. Nur dadurch kann man sicherstellen, dass Majorlabels auch ein gutes Angebot machen und sich mit geringeren Anteilen zufrieden geben. Insofern hat Patron61 bis hierhin alles richtig gemacht. Ab einer gewissen Reichweite empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einem Label schon, alleine schon wegen personellen Ressourcen und Kontakten, da dies wohl günstiger ist, als ein Heer an Personal zu beschäftigen, um die Nachfrage auch bedienen zu können.
Quelle: KBE, https://www.tiktok.com/@patron61_gmbh