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Polizei NRW: Wege aus der Kriminalität durch Hip Hop?


Das Bild zeigt einen Minibus mit zwei Personen davor. Dem sogenannten Hip Hop Bus

Vom Weg abkommen – das kann jedem Jugendlichen passieren! Falsche Vorbilder, falsche Freunde, ein Schicksalsschlag. Umso wichtiger ist es, ihnen wieder in die Spur zu helfen – damit sie nicht dauerhaft in die Kriminalität abrutschen.


Die Polizei Duisburg leistet wichtige Präventionsarbeit und wurde jetzt vom Innenministerium als Pilotbehörde für ein besonderes Projekt ausgewählt: Den „Heartbeat Bus“ – ein mobiles Foto-, Film – und Tonstudio für Kinder und Jugendliche, bei denen schon öfter die Polizei vor der Türe stand. Schlagfertig mit Worten statt mit Fäusten; So lautete die Devise. Von Montag bis Mittwoch (11.-13. Oktober 2021) hatten fünf Teilnehmer (12 bis 13 Jahre) die Gelegenheit, ihre Geschichten im Rahmen eines Hip Hop – Workshops musikalisch zu erzählen – und daraus zu lernen! Das Ziel: Wege aus der Kriminalität finden! Kriminalhauptkommissar Torsten Meldau: „Die Jugendlichen bekommen wichtige Botschaften vermittelt. Sie lernen unter anderem respektvoll mit anderen Menschen umzugehen und wie sie ihre Ziele verfolgen.“


Das Projekt fand im Zusammenhang mit der kriminalpräventativen Initiative „Kurve kriegen“ des Innenministeriums statt. Drei Tage lang legte der Bus einen Stopp auf der Klosterstraße ein. Das Programm: Die Hip Hop – Kultur kennenlernen, Texte schreiben, eigene Songs aufnehmen. Unterstützung bekamen die jungen Menschen dabei unter anderem von einer Pädagogin sowie Musikproduzent und Rapper Rico Montero (31). Er betont: „Es geht um Persönlichkeitsbildung, Wertevermittlung und darum, junge Menschen vor einer Abwärtsspirale zu bewahren. Sie

können sich uns öffnen und fühlen sich verstanden, weil ich weiß, wie es sich anfühlt, vom Weg abzukommen. Gemeinsam hinterfragen wir ihre Vergangenheit und erarbeiten neue Träume.“

Der eine wünscht sich einen Schulabschluss, Frieden und ein Auto für Mama, der andere möchte Basketballspieler werden und einmal mit einem Boot durch die Golden Gate Bridge fahren. Doch bei einer Sache waren sich die Jugendlichen einig: Sie alle möchten stolze Eltern, die keinen Brief mehr von der Polizei bekommen.


Was ist „Kurve kriegen“? Die NRW – Initiative „Kurve kriegen“ hilft jungen Menschen und ihren Familien aus der Kriminalität – mit pädagogischen Fachkräften und erfahrenen Kriminalbeamten. Zur Zielgruppe gehören mehrfachtatverdächtige Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 15 Jahren. Ihre Lebensumstände sind derart risikobelastet, dass ein dauerhaftes Abgleiten in die Kriminalität droht. Bevor solche Entwicklungen Fahrt aufnehmen, beugt die Polizei gezielt und wirkungsvoll vor. Das Projekt führt nachhaltig zu weniger Jugendkriminalität.


Auch wenn es gut ist, dass hier endlich etwas unternommen wird, um Jugendlichen aus Problemvierteln die Hand zu reichen, so scheint die Kampagne eher auf öffentlichem Druck als auf der Einsicht zu fußen, dass auch Kindern aus Marxloh eine echte Chance verdienen. Entsprechend ist die Kampagne auch aufgestellt – für gute PR, aber eben nicht um nachhaltige Entwicklungsperspektiven zu schaffen. Und so hantiert die Kampagne zwar mit Begriffen, wie „Nachhaltigheit“ und „Persönlichkeitsentwicklung“, zielt aber in Wirklichkeit ausschließlich auf die Verbesserung von Statistiken. Ginge es der Landesregierung um nachhaltige Entwicklungsperspektiven, müsste man Lebensumstände grundlegend verbessern, was mit viel Geld und Mühe einherginge. Diese Initiative müsste echte Ausgleiche schaffen. Vor allem in der Bildung und bei den Entwicklungsperspektiven. Es braucht eine realistische Aussicht auf die Erfüllung von Kinderträumen und eine echte Alternative zu schnellem Geld auf der Straße. Ob diese Erfordernisse vom Hip Hop-Polizeibus hinreichend abgedeckt werden, wagen wir zu bezweifeln. Dass das Projekt nachhaltig zu weniger Jugendkriminalität führen kann, schließen wir nicht aus. Schließlich ist das Projekt technisch gesehen nichts anderes als eine auf Kinder zugeschnittene Gefährderansprache.


Quellen: digitaldaily.de, KlickBoom Entertainment
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