Vor nicht allzu langer Zeit, galten Pvlace und Gunboi noch als Producer Dreamteam. In den vergangenen Wochen wurde das ehemals freundschaftliche Verhältnis von unschönen Vorwürfen überschattet. So wirft Gunboi seinem ehemaligen Producerkollegen vor, sich an seinen Arbeiten bereichert zu haben und diese mehrfach verkauft zu haben, ohne ihn am reputativen oder finanziellen Erfolg zu beteiligen.
Der Vorwurf
In mehreren Videos dokumentiert Gunboi das Ausmaß des vermeintlichen Diebstahls und stellt seine Originalproduktionen einer Reihe an Releases gegenüber, die scheinbar ohne sein Wissen oder seine Beteiligung durch Pvlace veröffentlicht wurden. Gunboi´s Beweisführung erscheint plausibel. Zweifellos handelt es sich bei den Produktionen, die teilweise hoch gechartet sind, um Gunboi´s Arbeiten. Die für Producer existenziellen Credits fehlen aber. Alle Produktionen sind als Arbeiten von Pvlace ausgewiesen. Der deutsche „Superproducer“ hielt sich zu den Vorwürfen lange bedeckt, was auf Seiten der Fans den Eindruck verstärkte, dass Gunboi´s Anschuldigungen auch zutreffen. Nun hat sich Pvlace der Diskussion gestellt und erklärt die Situation wie folgt:
In einem halbstündigen Video nahm der Heilbronner nun Stellung zu den Vorwürfen und äußerte ernsthafte Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit von Gunboi. So sei die gegenwärtige Situation dadurch begründet, dass Gunboi mangels Erfolg sprichwörtlich verrückt geworden sei und daher aktuell nach jedem Strohhalm greife, um seine wirtschaftliche Situation zu verbessern. Insbesondere der Wertverlust eines NFT, dass Gunboi laut Pvlace finanziell abgesichert habe, treibe diesen nun zu seinen „Verzweiflungsakten“. Besagte Releases seien im gegenseitigen Einvernehmen passiert. Gunboi wäre zudem, entgegen seiner Aussage, dafür bezahlt worden. Die Produktionen über den Namen von Pvlace zu vermarkten, sei mit Gunboi vereinbart gewesen. Zum Beweis legt Pvlace eine Rechnung vor, die aber von Außenstehenden schwer zugeordnet werden kann und daher für eine überzeugende Beweisführung auch nicht wirklich taugt. Überzeugender wäre ein Blick in die vermeintliche Vereinbarung gewesen, in der Gunboi einer Vermarktung seiner Arbeit unter seinem Namen zustimmt.
Gunboi´s Reaktion
Der US-Producer, der mittlerweile in Deutschland lebt, zeigt sich unbeeindruckt von Pvlace Erklärung und regiert, wie immer, mit Humor darauf, obwohl Pvlace einige wirklich eklige Moves gegen ihn unternommen habe. So haben Pvlace und sein Manager Gunboi immer wieder in Textnachrichten damit bedroht, ihm alles wegzunehmen. Sie zeigten ihn wegen Steuerhinterziehung beim Finanzamt an, ließen seinen Instagram-Account sperren und machten nicht einmal davor halt, zu versuchen, eine Kündigung von Gunboi´s Mietvertrag zu erwirken. Dieser ließ sich aber nicht einschüchtern und nahm diese Androhungen immer wieder als Anlass für neue Beweisvideos auf TikTok. Viele Fans bezeichnen die Videoreihe von Gunboi schon als ihre Lieblingsnetfixserie.
Der „Rufmord“ den Pvlace Gunboi jetzt vorwirft findet zweifelsohne statt. Unserer Auffassung nach handelt es sich dabei aber eher um einen „Rufselbstmord“, da Pvlace Ruf erst durch die teils erbärmlichen Aktionen Schaden nimmt, die der Producer gegen Gunboi unternimmt. Hätte er von Anfang an reinen Tisch gemacht und öffentlich Stellung genommen, wäre der Repuationsschaden wohl abwendbar gewesen. Pvlace, der mit bürgerlichem Namen Denis Berger heißt, entschied sich aber für einen anderen Weg. Gunboi hat nicht mehr getan, als diesen Weg zu exposen. Wenn Pvlace dabei nicht gut wegkommt, dann deswegen, weil an linken Aktionen, Diebstahl und Verleumdung nunmal nichts Gutes ist. Vielmehr steht dies im krassen Gegensatz zum erfolgreichen aber humblen Producer, als der er sich verkauft. Dass Southside und das 808 Mafia Management sich von Pvlace distanzieren und erklärt haben, er sei kein Teil ihres Kollektivs, hilft ihm auch nicht unbedingt, dieses Bild aufrecht zu erhalten. Auch erst jetzt im Zuge des Streits Stellung zu seinem Verhältnis zur 808 Mafia zu nehmen, unterstreicht eher Gunboi´s Glaubwürdigkeit als dass es ihm helfen würde, diesen Lügen zu strafen.
Unterm Strich hat sich Pvlace mit seinen Aktionen gegen Gunboi keinen Gefallen getan. Wie Southside etwas harsch aber durchaus richtig feststellte, ist Pvlace ohne das 808 Mafia-Etikett ein „Niemand“. Wie es für ihn weitergeht und ob Sony das Vertragsverhältnis trotzdem mit ihm fortsetzt, wird sich zeigen. Gunboi scheint aus diesem Streit zweifellos und verdient als Gewinner hervorzugehen, da er im Zuge dessen an Reichweite gewonnen hat und sich nicht dazu herabließ, Pvlace auf einer persönlichen Ebene anzugreifen. Pvlace hat sich hingegen nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Wären Gunboi und er so gute Freunde gewesen, wie er behauptet, hätte er sich wohl kaum dazu herabgelassen, sich für seine vermeintliche Rache aufs unterste Niveau zu begeben, um Gunboi mundtot zu machen. Nach mehreren Wochen mit keiner besseren Erklärung um die Ecke zu kommen, als „Gunboi ist verrückt“, wird ihm wohl kaum helfen, diesen schlechten Eindruck umzukehren.
Wir hoffen, dass dieser Streit bald gelöst werden kann und sich Gunboi und Pvlace wieder darauf konzentrieren können, was sie am besten können – Beats machen. Sollte es Neuigkeiten dazu geben, hört ihr das – wie immer – zuerst bei uns.
Quelle: KBE, instagram.com/pvlace