Der deutsche Producer PVLACE sorgte in 2018 für Aufsehen, als er als erster Deutscher von dem seinerzeit wichtigsten US-Producer Kollektiv 808 MAFIA entdeckt und gesignt wurde. Durch seine catchy Melodien geriet PVLACE auf den Radar von Southside, dem Präsidenten des 808 Mafia Labels, der den Heilbronner in die USA holte, wo er bald mit Rapgrößen, wie Whiz Khalifa, Future oder Migos arbeitete.
Dreamteam PVLACE und Gunboi
Wie PVLACE für seine einzigartigen Melos bekannt ist, steht US-Producer Gunboi für hart slappende Drums und Bässe – das Markenzeichen von 808 MAFIA. Zusammen realisierte das
Produzenten-Dreamteam große Projekte mit großen Namen und kam so schnell zu internationaler Bekanntheit. Zudem wurden die beiden durch die intensive Zusammenarbeit auch zu engen Freunden. Gunboi lebt mittlerweile in Deutschland, wo er sich wohl fühlt und weiter als Produzent arbeitet. Die Geschichte von PVLACE´s und Gunboi´s kometenhaften Aufstieg im internationalen Rapbuis klingt beinahe zu schön, um war zu sein. Sie nimmt gerade leider einen häßlichen Turn. Trotz ihrer gemeinsamen Historie, lebten sich die beiden Producer in den vergangenen Monaten auseinander. In jüngerer Zeit scheint sich nun sogar ein handfester Beef zwischen den beiden zu entwickeln.
Harte Vorwürfe gegen PVLACE
Die ehemaligen Freunde gehen sich hart an. Dabei stehen hässliche Vorwürfe im Raum, die die Erfolgsstory der beiden überschatten. Laut Gunboi habe PVLACE mehrfach seine Beats an Künstler verkauft, ohne ihn darüber zu informieren oder gar daran zu beteiligen. Aktuell veröffentlicht Gunboi auf seinem TikTok-Kanal eine Reihe von Videos, in denen er seiner Community Beweise für seine Behauptung liefert, PVLACE habe ihn hintergangen. Die Angaben von Gunboi und präsentierte Beweise wirken dabei durchaus plausibel. Was sie zudem glaubwürdiger macht ist, dass PVLACE bis dato eine Erklärung schuldig bleibt. Die Vorwürfe stehen damit unbeantwortet im Raum und werden seitens vieler Fans als Schuldbekenntnis interpretiert. Stattdessen droht der Heilbronner, der mit bürgerlichem Namen Denis Berger heißt, Gunboi in Textnachrichten damit seine Social Media Kanäle sperren zu lassen und ihn zu verklagen. Zudem habe er ihn bereits beim Finanzamt wegen Steuerhinterziehung angezeigt und wolle sogar bewirken, dass ihm seine Wohnung gekündigt werde. Gunboi zeigt sich,, obwohl sein Instagram Kanal tatsächlich gesperrt wurde, unbeeindruckt von diesen Drohungen und teilte diese sogar auch auf TikTok.
808 MAFIA schaltet sich ein
Offenbar sind die hohen Wellen, die dieser Beef gerade schlägt, nun auch in den USA angekommen. In einem aktuellen TikTok-Video teilte Gunboi eine Reaktion von Southside, dem 808 MAFIA Labelboss himself, der Gunboi´s Post kommentierte. Das brisante an seinem Post ist nicht einmal, dass er sichtlich genervt sowohl PVLACE als auch Gunboi als „nobodies“ bezeichnet, sondern dass er sagt PVLACE sei kein Teil der 808 MAFIA und er könne nicht erwarten, auf ihn zu treffen.
Bedeutet dies, dass PVLACE niemals Teil von 808 MAFIA war und die Erfolgsstory, so wie wir sie kennen, nie passiert ist? Dass PVLACE mit 808 Mafia gearbeitet hat, steht wohl außer Frage. In welchem Verhältnis die Zusammenarbeit erfolgte, ist aber bis dato unklar. Die einzigen Angaben dazu finden sich in Lives von PVLACE, in denen er auf Fanfragen reagiert. Darin gibt er an, vertraglich verpflichtet worden zu sein. Ob und wie lange dieses Vertragsverhältnis tatsächlich bestand, wurde seitens 808 MAFIA nie kommentiert. Bis jetzt!
808 MAFIA: „Es gab nie einen Vertrag“
Shalizi, ein Manager bei 808 Mafia, veröffentlichte ebenfalls kürzlich ein Statement zu PVLACE, in welchem er angibt, dass nie ein Vertragsverhältnis mit ihm bestanden habe. Richtig sei, dass Southside ihn in die 808 Mafia integrieren wollte und ihm eine Plattform bot, da er nicht annahm von ihm ausgenutzt zu werden. PVLACE habe dann eigenmächtig begonnen, in Europa Merch unter der Brand 808 MAFIA Europe zu vertreiben, was ihm seitens Southside untersagt wurde. Er bot PVLACE einen Vertrag an, der ihm die Nutzung der Brand 808 MAFIA zum Vertrieb seines Merch in Europa ermöglicht hätte. Stattdessen wollte der Deutsche Producer eine Merch-Collabo mit Southside starten und versuchte ihm Samplepacks verkaufen, was der Labelboss allerdings beides ablehnte. Demnach würde aktuell auch kein Vertrag zwischen 808 MAFIA und PVLACE bestehen, der ihn berechtigen würde, im Namen von 808 MAFIA Produkte zu verkaufen.
Eine Reihe harter Vorwürfe, die da im Raum stehen und die so gar nicht zu dem Bild passen, das wir eigentlich von PVLACE haben. Wir sind in jedem Fall gespannt, wie der Deutsche Platin Producer auf diese Anschuldigungen reagiert. Wir hoffen, dass er bald seiner Verantwortung seinen Fans gegenüber gerecht wird und Klarheit schafft. Schließlich ist er eine große Inspiration für viele junge Producer weltweit.
Sobald es Neuigkeiten zu dem Thema gibt, hört Ihr das – wie immer – zuerst bei uns!
Quellen: KBE, instagram.com/pvlace