Der Newcomer T-Low schaffte es mit seinem Song „Sehnsucht“ in die Charts. Ganze 18 Wochen hielt er sich dort und schaffte es mit seinem eigenen Sound aus Hip-Hop, Pop und Rock sogar auf Platz 1 der deutschen Charts. Auch in Österreich und der Schweiz war "Sehnsucht" der erfolgreichste Song von T-Low.
Newcomer T-Low versagt auf dem Splash-Festival
Anfang Juli sorgte T-Low für einen regelrechten Eklat auf dem Splash-Festival. Nach zwei Jahren Pause freute sich die Musikszene eigentlich über alle Maße, dass endlich wieder Open-Airs in der Form stattfinden können. Während der Corona-Pandemie sind einige Newcomer in relevante Playlists auf Spotify gekommen, darunter auch T-Low, der mit bürgerlichem Namen Thilo Panje heißt, aus Itzehoe kommt und 21 Jahre alt ist.
Dass ihm die nötige Bühnenerfahrung noch fehlt, um vor Tausenden Fans auf einem Festival zu spielen, war vorhersehbar. Das, was der Nummer-eins-Rapper aber schließlich ablieferte, war für viele Fans und Zuschauer jenseits von Gut und Böse. Unter einem Mitschnitt des Auftritts, der auf dem Kanal von Arte hochgeladen wurde, sammeln sich böse Kommentare: "Mit 20 Freunden/Hampelmännern auf der Bühne rumturnen und dann Performance technisch so reinscheißen ist schon stark" oder "Mal wieder ein absolut Talentfreier Musiker, hier ist der Beweis" ist dort zu lesen.
Der Grund für den Ärger: T-Low verließ sich vor allem auf sein Vollplayback, war selbst kaum zu hören, hatte eine große und ziemlich gelangweilt aussehende Gruppe seiner Freunde mit auf der Bühne und traf den Beat überhaupt nicht, wenn er denn mal selbstständig über die Musik vom Band rappte. Nun wurde mit Manuellsen ein alter Hase des Business zu ihm befragt – und der fand sehr deutliche Worte nach dem missglückten Gig.
Manuellsen beeft gegen Newcomer T-Low
T-Low selbst entschuldigte sich bereits und gelobte beim zweiten Splash-Wochenende abzuliefern: "I'm sorry. Blue Weekend wird anders." Tatsächlich konnte er seine Performance nochmal steigern, doch das schlug natürlich nicht mehr so hohe Wellen, wie der desaströse Auftritt.
Auch Manuellsen, der bereits seit 2005 Studioalben veröffentlicht und mindestens genauso lange schon auf Bühnen steht, hat sich offenbar nur die schlechte Version angeschaut. Im Interview mit Simon für "Deutschrap ideal" zieht er zunächst ein allgemeines, vernichtendes Urteil zum diesjährigen Splash: "95 Prozent der Leute, die da aufgetreten sind, gehören offiziell nicht auf eine Bühne. Auch rein geschäftlich nicht." Schnell kam er auf T-Low zu sprechen:
"Ey, Bruder, bei allem Ernst. Was war das? Der Typ hat mit Bühne, Mikrofon und Rap nichts zu tun!"
Auch T-Lows Bühnenbegleiter hätten den Gig nicht besser gemacht, im Gegenteil. Manuellsen schimpfte weiter: "Auf der Bühne nur so Kinder, so Shisha-Kohle-Wechsler. Die waren gestern noch im Café Shisha-Kohle wechseln, heute stehen die auf der Splash-Bühne. Mit Sonnenbrille und zünden sich Zigarette an, weil die denken das ist Rock 'n' Roll."
Schließlich habe ihn der Auftritt des "Crashen"-Interpreten "fuchsteufelswild" gemacht, denn andere Newcomer mit dem "richtigen Hip-Hop-Verständnis" würden es zugunsten T-Lows niemals zu Bekanntheit bringen. Im Verlauf des Gesprächs holte der 43-Jährige, der ebenfalls schon beim Splash und auf zahlreichen anderen Festivals gespielt hat, noch einmal zu einem gnadenlosen Gegenschlag aus:
"Müll. Ich sag es auch dem Künstler und seinen Fans: Seine Musik ist wirklich Müll. Der Typ ist Müll. Also der Künstler ist Müll, der Typ, ich kenne den nicht, vielleicht ist er auch der liebste Junge der Welt. Aber der Artist ist Müll. Mucke ist Müll und die Leute die das hören sind auch Müll. Schrott. Ganz einfach. Die Leute sollen Hip-Hop in Ruhe lassen."
Ob T-Low am Ende ein One-Hit-Wonder bleibt, oder er sich doch noch zu einem etablierten Rapper mausern wird, bleibt noch abzuwarten. Die Zeichen stehen zumindest derzeit nicht allzu gut.