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Travis Scott: Erstes Interview nach Astroworld-Tragödie

Aktualisiert: 10. Dez. 2021


Das Bild zeit Rapper Travis Scott mit gesenktem Kopf, einer blauen Jeansjacke sitzend auf einem Sessel bei einem Interview

Travis Scott äußert sich in einem neuen Interview mit Charlamagne Tha God zum ersten Mal ausgiebig über die verheerende Massenpanik beim Astroworld Festival in seiner Heimatstadt Houston. Zehn Menschen kamen dabei ums Leben. Der US-Star beschreibt seine Verfassung seit den Vorfällen als "emotionale Achterbahnfahrt".

Travis Scott spricht über Astroworld-Tragödie

Zu Beginn des Interviews fragt Charlamagne Tha God, welche Absicht hinter diesem Gespräch stecke. Travis Scott lässt wissen, dass er keine konkrete Absicht verfolge. Allerdings habe er das Gefühl, einen Weg finden zu müssen, um darüber zu sprechen. Die Klagewelle sei nicht der Grund.


"ICH HABE ETWAS DURCHGEMACHT UND ICH HABE DAS GEFÜHL, DASS DIE FANS ETWAS DURCHGEMACHT HABEN UND DIE ELTERN DER LEUTE ETWAS DURCHGEMACHT HABEN. UND ES TUT WIRKLICH WEH. ES SCHMERZT DIE COMMUNITY, ES SCHMERZT DIE STADT. ES GAB VIELE GEDANKEN, VIELE GEFÜHLE, VIEL TRAUER UND ICH VERSUCHE GERADE, ALL DAS ZU VERSTEHEN.“

Hat Travis Scott mitbekommen, dass während seines Gigs Menschen gestorben sind? Der US-Rapper verneint. Erst Minuten vor der ersten offiziellen Pressekonferenz der Behörden habe er von den Ausmaßen erfahren. Die Kombination aus Musik, Band, Lichtern, Pyro und anderen Elementen habe es ihm schwer gemacht, das Geschehen in der Menge zu erfassen. Auch zur Kritik an seiner Video-Entschuldigung positioniert sich Travis Scott. Ihm ging es demnach darum, sich den Fans, die er während des Gesprächs als "Familie" bezeichnet, mitzuteilen. Er habe zu jenem Zeitpunkt keinen Überblick oder vollständige Informationen gehabt.

Allen, die das Live-Konzept Raging (Ausrasten, Wüten) als Ursache für die Tragödie ansehen, erklärt Travis Scott seine Sichtweise. So ziele es nicht darauf ab, dass Menschen sich verletzen. Es gehe vielmehr um Liebe, Spaß und Energie. Später im Interview wird die Frage aufgeworfen, ob die Musik von Travis Scott etwas mit dem Unglück zu tun habe. Auch hier distanziert sich der US-Künstler von solchen Vorwürfen.

Für die fatale Planung des Festivals sei Travis Scott ebenfalls nicht verantwortlich. Travis Scott sei als Artist nur für den kreativen Part zuständig – nicht für die Organisation. Er habe jedoch die Verantwortung herauszufinden, was geschehen ist. Ebenso müsse verhindert werden, dass sich so etwas wiederhole. Ob er sich selbst vergeben könne, will Charlamagne Tha God von Travis Scott nach ungefähr 41 Minuten wissen. Nach einer Atempause sagt er: "Das ist hart. Das ist verdammt hart."

Für uns wird durch den aktuellen Standpunkt, den Travis Scott nun einnimmt, erkennbar, dass alle, die nach seinem Instagram-Story Statement von geheuchelter Anteilnahme sprachen, wohl recht hatten. Anstatt Verantwortung zu übernehmen, weist er diese von sich. Sein einziges Interesse scheint sich und seine Marke vor weiteren Beschädigungen zu schützen.. Die Opfer und deren Angehörige scheint er dabei lediglich als Störfeuer zu empfinden. Vor zwei Tagen ging bereits durch die Presse, dass Travis Scott versucht jegliche Klagen gegen ihn abzuweisen. Was er den Opfern und Hinterbliebenen damit zumutet, scheint für ihn nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Verständlich, dass die Hälfte der Familien der Hinterbliebenen die Übernahme der Beerdigungskosten durch Travis Scott ablehnten.



Check das komplette Interview von Travis Scott:



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