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UK-Drill: Manchester-Gang plante Mord an Rivalen

Aktualisiert: 10. März 2022


Das Bild zeigt den ermordeten Jungen Alexander John Soyoye. Er sitzt in einem Restautrant. Im Hintergrund sind Stühle und Tische zu sehen. Alexander John Soyoye trägt ein schwarz weiß gestreiftes Hemd und trägt eine Brille mit schwarzem Gestell.

Ein aktueller Prozess gegen eine Gang in Manchester zeigt einmal mehr, wie erbarmungslos Junge Leute in England Jagd aufeinander machen. Auch in Deutschland feiern immer mehr Junge Leute Drill und versuchen – zumindest musikalisch - an ihre Idole aus UK, Brooklyn oder Chicago anzuschließen. Dabei verstehen offenbar die Wenigsten, welcher Kultur sie eigentlich nacheifern.


Drill und Armut sind eng verwoben

Glücklicherweise geht es Jugendlichen in Deutschland „zu gut“, als dass sie tatsächlich einen Grund hätten sich, wie ihre Altergenossen aus England und den USA, Gangkultur und Gewalt zu verschreiben. Denn diese Kultur dient vor allem einem Zweck – in einem System zu überleben, in dem man alleine chancenlos ist. Weder England noch die USA haben ein vergleichbar gutes Sozialsystem, wie Deutschland, das uns vor existenzieller Not bewahrt. Wenn man dort fällt, fällt man bodenlos. Das schlimmste, was einem Deutschen Jugendlichen passieren kann, ist zu „hartzen“ und von einem Jobcenter-Mitarbeiter in sinnlose Maßnahmen gezwungen zu werden. Angst zu verhungern oder beim Versuch Geld zu verdienen getötet zu werden, spielt im Universum Deutscher Jugendlicher keine Rolle.


Armut und Verzweiflung sind der Ausgangspunkt von Drill, da sie die Umstände formen, in denen sich perspektivlose Jugendliche zusammenschließen, um ihren Hass auf die Welt aneinander auszulassen. Genau deswegen gibt es faktisch keinen deutschen Drill. Nur Leute, die versuchen ärmer und verweifelter zu tun, als sie tatsächlich sind, weil sie es nunmal cool finden. Die Musik muss deswegen nicht schlecht sein. Aber authentisch ist sie nicht. Gott sei Dank.


Gang plante Rachemord an Rivalen

Eine Gang aus Manchester plante, ihre Rivalen zu ermorden, nachdem ihr 16-jähriger Anführer bei einem Vergeltungsangriff getötet worden war. Alexander John Soyoye, auch bekannt als John, wurde im November 2020 von Mitgliedern oder Angehörigen der in Rochdale ansässigen „Release The Danger-Bande“ (RTD) nach einer früheren Auseinandersetzung in Piccadilly Gardens getötet, wie das Manchester Crown Court erklärte. Seine Gang sinnte nach Rache.


Gideon Kalumda, 20, Jeffrey Ojo, 20, Harry Oni, 18, Brooklyn Jitoboh, 18, Simon Thorne, 18, Martin Thomas Junior, 19, Ademola Adedeji, 18, Omolade Okoya, 19, Raymond Savi, 19, Azim Okunula, 19 , leugnen die Verschwörung zum Mord. Die Angeklagten, denen vorgeworfen wird, Mitglieder der in Moston ansässigen M40-Bande zu sein, deren führendes Mitglied John Soyoye war, hatten „Beef“ mit der RTD-Bande, hieß es. Der Konflikt spitzte sich Ende 2020 zu. Mitglieder der M40-Bande griffen im Stadtzentrum von Manchester ein Mitglied der RTD-Bande an. Sie „schlugen, traten und stampften auf ihr Opfer ein und stachen ihm ein Messer ins Bein“, erklärte Staatsanwalt Jonathan Sandiford QC.


„Andere Mitglieder der RTD-Bande wurden informiert, und es lässt sich daraus schließen, dass der Aufruf erging, den Angriff auf ihr Mitglied zu rächen“, sagte er den Geschworenen. „Kurz nach 18 Uhr an diesem Abend hatten sich 13 Mitglieder der RTD-Bande versammelt und waren zur Moston Lane gefahren, im Herzen des Gebiets, das die M40-Gang als ihr Territorium oder ihren „Block“ betrachtete. „Die 13 rivalisierenden Bandenmitglieder waren mit Messern, Macheten und Stangen bewaffnet und nach Mitgliedern der M40-Gang. „Die M40-Bande war in der Lage, acht Mitglieder zu versammeln, darunter vier der Angeklagten und ein junger Mann namens Alexander John Soyoye, der auch als John, ‚MD Morsley‘ oder einfach nur ‚MD‘ bekannt war.“ John Soyoye galt als „aufstrebender Rapper“ und war so etwas wie das „Aushängeschild“ oder der „Anführer“ der M40-Gang, fügte der Staatsanwalt hinzu.


Der Mord an John Soyoye

Gegen 19 Uhr kam es an der Ecke Moston Lane/Kenyon Lane zu einer heftigen Auseinandersetzung der Gangs, bei der John Soyoye verletzt wurde, hieß es. „Innerhalb von ein oder zwei Minuten erkannten die acht Mitglieder der M40-Bande, dass sie zahlenmäßig unterlegen waren, brachen ab und flohen, verfolgt von den 13 Mitgliedern der rivalisierenden RTD-Bande“, fuhr Herr Sandiford QC fort.


„John Soyoye und ein oder zwei andere von der M40-Gang rannten in die Birchenall Street, Moston. Dort wurde John Soyoye erneut angegriffen, gegen einen Zaun gedrängt und in einem wilden und brutalen Angriff erstochen und zu Tode geprügelt. Mitglieder von RTD, darunter Francesco Raji (19), Christopher Semedo (23), Ismael Correia (20), Nelson Correia (22), Brent Tchipenda (19), Octavio Antonio (19) und ein 16-jähriger Junge wurden wegen Mordes verurteilt. Mohammed Al-Jaf, 21, wurde wegen Totschlags verurteilt.


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