Nach Massiv und Natasha Kimberly ist nun Eko Fresh der neuste Gast im Passion Talk, dem Interview-Format von Akay. Dabei geht es neben Rap vor allem auch um Unternehmergeist und andere Business-Themen. Während des Gesprächs legt Eko offen, dass es auch bei ihm nicht immer so gut lief wie heute.
"Nicht die Fische, sondern die Angel": Eko Fresh & Akay im Passion Talk
Im Laufe des Interviews kommt die Frage auf, was Eko Fresh (jetzt auf Apple Music streamen) machen würde, wenn ihm morgen alles weggenommen würde, was er sich aufgebaut hat. Für beide wird dabei schnell klar, dass Eko einfach von vorne beginnen würde. Unterstützt durch alles bereits Gelernte. Eko erklärt, dass er bereits zwei Mal von null anfangen musste. Aber weil er jetzt "nicht die Fische, sondern die Angel" habe, könne er sich immer wieder etwas Neues aufbauen.
"Ich hatte schon zwei Mal von komplett null. Sogar weniger als null. Hab das zwei Mal wieder aufgebaut. Wenn du einmal weißt, wie es geht. Das Geld kommt sowieso, aber die Frage ist, ob du das weiter liefern kannst."
Er erklärt aber auch, dass zumindest bei ihm mit dem Alter natürlich auch der Wunsch kommt, nicht noch einmal anfangen zu müssen, sondern breit aufgestellt zu sein. Neben der Rap- & Schauspielkarriere ist Eko mittlerweile auch mit seinem eigenen Lieferdienst Liefertüte am Start, bei dem man sich Snacks und Getränke bestellen kann. Nur eines wird man von ihm nie sehen, erklärt er: Werbung für Glücksspiel.
Auch wenn Eko hier ziemlich chiffriert spricht, so stellt er doch zwei wichtige Dinge heraus, die auch im deutschen Rapgame für nachhaltigen Erfolg unverzichtbar sind. Zum Einen die goldene Regel für Start-up-Unternehmer egal aus welchem Bereich – wer nicht gefailt ist, versteht nicht wie man gewinnt und vor allem nicht, wie man etwas, was man sich mühevoll aufgebaut hat, erhält und ausbaut. Zum Zweiten, wie existenziell gerade für Künstler eine solide Fanbase ist, die einem auch nachsieht, wenn man über Jahre nichts droppt oder sich bei Experimenten verkalkuliert. Schafft man es, die eigene Brand zu einer Marke zu entwickeln und diese als festen Bestandteil des Entertainmentkreislaufs der Fans zu verankern, bedeutet der Rückfall auf das Startfeld und Verlust erträglichster Straßen im deutschen Rapmonopoly eben nicht gleich das aus. Entscheidend bleibt auch hier, wie man mit so einer Krise umgeht. Verliert man sich in Schuldzuweisungen bzw. Selbstmitleid oder will man verstehen, welche Faktoren genau zum unerwünschten Ergebnis geführt haben und wie man dieses beim nächsten mal vermeiden kann.
Zweiteres beschreibt das Mindset, welches es braucht um langfristig erfolgreich sein. Die etwas ausgelutschte Floskel: Erfolg ist die Summe richtiger Entscheidungen, stimmt nämlich wirklich. Eine richtige Entscheidung setzt aber eben voraus, dass man gelernt hat richtige und falsche Entscheidungen zu unterscheiden. Dieses Wissen erfordert wiederum praktische Erfahrung – eben zu failen, um zu verstehen, welche Entscheidung zu einem besseren Ergebnis geführt hätte. Eko Fresh scheint an diesen Punkt angelangt und wir wünschen ihm, dass ihm seine Erfahrungswerte erlauben künftig gute Entscheidungen zu treffen und die Früchte seiner Arbeit damit besser abzusichern.